Das erste Vorkommen der Kocsy-Wortform stammt aus dem Jahre 1469. Während der Regierungszeit von Matthias Corvinus (Matthias I oder ungarisch Hunyadi Matyas) wurden “Wagenposten” errichtet, als dieser 1485 seinen Sitz in das neu eroberte Wien verlegte. An der Straße zwischen Wien und Buda gab es alle 38km eine Raststation (Pferdewechsler), eine davon war im Dorf Kocs.
Die Einwohner von Kocs begannen einen etwas anderen Pferdewagen mit Stahlfederaufhängungen zu bauen. Schon die Römer benutzten am dem 2. Jhr. n. Chr gefederte Reisewagen. Diese Technik ging aber mit dem Niedergang der Antike verloren. Im 15. Jhr. wurde die Federung im ungarischen Kocs erneut erfunden. Die Ungarn nannten diesen Wagen kocsi szeker. Kocsi bedeutet Wagen und szeker bedeutet Streitwagen. Diese Erfindung veränderte die damalige Welt!
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schemel-Hungarian_coach,_1568.jpg
Hungarian National Museum, Public domain, via Wikimedia Commons
So ist es auch eines der wenigen ungarischen Wörter, das die westlichen Sprache erreicht hat. Seit 1556 ist das Wort “Coach” in der englischen Sprache nachweisbar. Wir finden das Wort im Deutschen – Kutsche, wie auch in anderen Sprachen, wie spanisch Coche oder italienisch Cocchio, im polnischen Kocz, im tschechischen Kocar, slowakisch Koc, im französischen coche und so weiter. Neben dem Fernverkehr dienten die Kutschfahrten als Unterhaltung und auch für die Bildung.
Ich finde es den Ursprung des Wortes Coachings super genial, weil es wichtige Aspekte hervorhebt. Einmal ist es ein unbedeutendes Dörfchen in Ungarn, die durch die Erfindung in ganz Europa bekannt wird, sogar so, dass es die Sprache mit beeinflusst und zweitens, weil es ihr Anliegen war, die Reise der Menschen noch bequemer und angenehmer zu gestalten. Hier brauchte es die Wiedererfindung der Vergangenheit. Ich bin davon überzeugt, dass Coaching hier seinen perfekten Ursprung hat: Nämlich die Welt nachhaltig zum Positiven zu verändern!
1830 wurden das Wort Coach auch zum ersten Mal auch für Personen genannten, nämlich persönliche Trainer und Instruktoren. Das Wort Coach galt für private Lehrer, die den Studenten auf die Prüfung vorbereiteten. 1861 wird dieser Begriff auch in die Sportwelt mitgenommen, um Athleten auf ihrem Weg zum Ziel zu helfen.
Einen großen Einfluss hat die humanistische Psychologie in den 1960ern gehabt. Es war eine Zeit der Explosion für menschliches Wachstum: Abraham Maslow, Carl Rogers, Viktor Frankl waren wahre Champions, um auf das menschliche Potential aufmerksam zu machen. Diese Bewegung warb für eine optimistische Sicht auf die menschliche Natur. Sie argumentieren, dass der Mensch zu seinem vollen Potential (z.B.Sinn, Aufgabe) kommen kann.
Das Buch 1974 von Tim Gallwey, The inner Game of Tennis, veränderte von hier ab die zukünftige Coaching Welt. In seinem Buch schrieb er, dass das “inner game” eines Spielers, sprich seine psychologische Einstellung mindestens gleich wichtig wie das “external game” (körperliche Fähigkeiten und Kompetenzen). Das bedeutet, dass die Kämpfe mit den eigenen Zweifel, Ängsten, Selbst-limitierenden Glaubenssätzen mindestens so wichtig sind, wie der äussere Wettkampf. “Only when the mind is still is one´´ peak performance reaches” (1986, S.22).
John Whitmore, der im Motorsport aktiv war, lernte Tim Gallwey kennen. Tim Gallwey wurde John Whitmore Mentor und Coach. John erlebte eine unglaubliche Veränderung, nämlich “how coaching works to unlock potential”.
Die Story darüber findet ihr hier: https://vimeo.com/366510642
John nahm die Prinzipien nach England mit und lernte diese zu Tennis- und Golfspielern. Aber wie kamen diese Prinzipien in die Wirtschaft?
“We were running tennis programs and an executive at IBM was a keen tennis fan. He invited us into IBM. So we began teaching managers how to manage in a coaching fashion”[1] Aus diesem wurde das berühmte GROW Modell entworfen, welches in fast allen Coaching Ausbildungen gelehrt wird:
G What more do you want?
(Goal)
R Exactly what is happening now?
(Reality)
O What else could you do?
(Options)
W Precisely what will you do?
(Will)
[1] Whitmore, personal interview, August 24, 2011, https://www.fielding.edu/news/how-esalen-john-whitmore-influenced-coaching/
Whitmore schrieb das Buch, Coaching for Performance im Jahre 1992, welches die Grundlage für Executive Coaching wurde. Das Coaching hat damit eine Zielrichtung bekommen, für alle (Studenten, Firmeninhaber, Führungskräfte, Unternehmer, ….) die ihr volles Potential erreichen wollen.
Spannend ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass der Vater des Coachings, sprich Sir John Whitmore und Tim Gallwey nicht davon reden, dass Coaching nur Fragen stellt. Viele Ausbildungsstätte, wie auch Coaches haben das Bild vom Coach, dass ein Coach nur Fragen stellen darf und keine Informationen weitergeben sollte. Im oben genannten Video werdet ihr hören, wie Whitemore davon redet, dass Fragen und Informationen in einer Balance sein sollen.
Whitemore gibt hier das Beispiel: “Wenn Dich jemand fragt, wieviel Uhr es ist, dann sag ihm die Uhrzeit anstatt zu sagen: Was denkst Du darüber?”
Genau die gleiche Antwort gab mir auch Elisabeth Lukas, die berühmtesten Schülerin von Viktor Frankl: Im Coaching geht es um eine Balance an Fragen und Logo-Inputs!
Ich bin davon überzeugt, dass auch Du einen besonderen Weg vor Dir hast, um die Welt nachhaltig zu verändern! Nehme Dir einen Coach, der nicht nur Fragen stellt, sondern weiß, um was es geht, der die Königsdisziplin des Coachings erlernt hat, um Dir komplett weiterhelfen zu können! Gehe den Weg, mit einem “kocsi” (Ausprache: kohtschi), einmal die Welt zu erobern, aber auch gleichzeitig um viel gefederter und leichter das Ziel zu erreichen!